Auch in Boitwarden nahmen die Schützen die Auszeichnung positiv auf. „Wir haben eine lange Tradition. Die Auszeichnung bewertet das sehr positiv“, sagt Erwin Hayen, langjähriger Schütze im Verein Boitwarden. Er stellt sich nun die Frage, was die Auszeichnung vor Ort bedeutet. „Welche Vorteile haben wir davon?“, fragt Hayen. Das positive Signal auch für die Jugend sei durch die Auszeichnung auf jeden Fall gegeben, meint er.
Das Schützenwesen sei ein großes Stück deutscher Geschichte. Allein die Vereine Brake (1849) und Hammelwarden (1883) zeugten davon. „Es ist schön, dass die Unesco das mit der Auszeichnung auch anerkennt“, erklärt Holger Meyer, Vorsitzender des Hammelwarder Schützenvereins. Das Ansehen der Schützen habe in der Vergangenheit sehr gelitten. Nach Amokläufen stünden die Schützenvereine regelmäßig in der Kritik. „Dabei schießen nur noch wenige Verein mit Großkalibern“, so Meyer. Die daraus resultierende Verschärfung des Waffenrechts stellte die Schützen vor Herausforderungen. „Die Schießstände müssen immer auf aktuellem Stand sein. Dabei darf man nicht vergessen, dass die Vereine ihre Liegenschaften selbst finanzieren“, sagt Meyer. Er ist gespannt, was die Ernennung nach sich zieht.
Dass die Unesco die Tradition ehrt, freut auch Golzwardens Schützenvereinsvorsitzenden Stephan Meyer. „Doch Tradition allein zieht vor allem junge Mitglieder nicht in den Verein“, erklärt Meyer. Die Vereine müssten auch mit Lichtpunktschießen oder Bogenabteilungen um junge Mitglieder werben.